Die Scheidung nach italienischem Recht war kompliziert. Als Anwalt mit über 25 Jahren Erfahrung im internationalen Scheidungsrecht kann ich kein anderes Recht benennen, dass eine Trennungszeit von 3 Jahren bestimmt hat, wie früher das italienische Recht.
Warum war die italienische Scheidung so schwierig?
Nach italienischem Recht wird zunächst eine gerichtliche Trennung der Ehegatten ausgesprochen. Das ist noch immer so. Früher war es so, dass erst nach einer dreijährigen Trennungsphase das Gericht die Ehe scheiden konnte. Diese Regelung sollte theoretisch sicherstellen, dass die Entscheidung zur Scheidung gut überlegt ist. In der Praxis war eine derart lange Trennungszeit mehr als lästig und wurde der Lebenssituation vieler Paare nicht mehr gerecht. Ehepartner wurden gegen ihren Willen aneinander gekettet.
Gesetzliche Grundlage im damaligen italienischen Gesetzestext
Art. 3 Legge 1 dicembre 1970, n. 898 (Disciplina dei casi di scioglimento del matrimonio)
La domanda di scioglimento o cessazione degli effetti civili del matrimonio può essere proposta da uno dei coniugi soltanto dopo che sia trascorso un periodo di tre anni dalla comparizione dei coniugi davanti al presidente del tribunale nella procedura di separazione personale.
Dieses Zitat unterstreicht:
Trennung durch Gericht: Vor jeder Scheidung stand und steht auch noch heute ein gerichtlicher Trennungsbeschluss.
Dreijährige Wartefrist: Erst drei Jahre nach der gerichtlichen Trennung war die Scheidung möglich.
Durch die „Divorzio breve“ wurde dieser Nachteil der langen Trennungszeit andgültig abgeschaftt.
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